Die Geschichte von Bentley

Fertigung des MK VI in Cricklewood

Die Marke Bentley bestimmte seit einem Jahrzehnt das Unternehmenswachstum der Rolls Royce Motor Cars, als die Vickers-Gruppe im Oktober 1997 den chronisch unterfinanzierten Hersteller nobler Karossen zum Verkauf anbot. Für den Auf bau eines Luxussegments unter dem Dach des Volkswagen Konzerns war der königliche Automobilbauer geradezu ideal: Bentley lieferte die sportlich-luxuriöse Produktpalette, Rolls Royce den klangvollen Namen. Im März 1998 zeichnete sich ab, dass Volkswagen nicht beides haben konnte. Der Wolfsburger Automobilkonzern erwarb am 3. Juli 1998 die Marke Bentley, die Fertigungsstätte in Crewe sowie das bis Ende 2002 befristete Recht, den Markennamen Rolls Royce zu nutzen. Das modellpolitische Interesse des Wolfsburger Unternehmens galt von Anfang an vor allem den Bentley Produkten. Volkswagen vollzog mit der Übernahme einen gelungenen Einstieg in die Luxusklasse. Rolls Royce und Bentley gingen nach 2003 wieder getrennte Wege und knüpften damit an die Frühphase ihrer Geschichte an, in der sich beide Marken als Konkurrenten gegenüber gestanden hatten.

Unterzeichnung des Übernahmevertrags Bentley
UNTERZEICHNUNG DES ÜBERNAHMEVERTRAGS

Walter Owen Bentley gründete am 20. Januar 1919 die Londoner Firma Bentley Motors, die sechs Monate später im Zuge einer finanziellen Umstrukturierung abgewickelt und durch eine neue gleichen Namens ersetzt wurde. Motoren und Geschwindigkeit waren Bentleys Leidenschaften. Seinen guten Ruf als Ingenieur hatte Bentley während des Ersten Weltkriegs mit der Entwicklung von zwei Flugzeugmotoren erworben, bevor er im November 1919 auf der Londoner Automobilausstellung mit dem Prototypen des 3-Liter-Bentley Aufsehen erregte. Das bemerkenswert unkomplizierte Fahrzeug bestach durch Straßenlage, Fahr- sowie Bremseigenschaften und einen neu konstruierten Vierzylindermotor, der den Wagen auf die damals magische Geschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde brachte. 

Fertigung des MK VI in Cricklewood
FERTIGUNG DES MK VI IN CRICKLEWOOD
Walter Owen Bentley
WALTER OWEN BENTLEY
Arnage Red Label
ARNAGE RED LABEL
EXP Speed 8 in Le Mans
EXP SPEED 8 IN LE MANS

Den Durchbruch brachte das komplett neu entwickelte Coupé, das die Marktlücke zwischen Mercedes und Porsche schließen und der Marke einen neuen Kundenkreis zuführen sollte. In Crewe entworfen, konstruiert und gebaut, erfüllte der Continental GT einen von Bentley lange gehegten Traum. Für die Fertigung dieses Modells, dessen Rohkarosse das Volkswagen Werk Zwickau zulieferte, hatte Bentley eine neue Montagehalle eingerichtet. Modernste Technik ergänzte hier die traditionelle Handarbeit, die nach wie vor einen integralen Bestandteil des Herstellungsprozesses bildete. 150 Stunden dauerte der Bau eines Continental GT, 400 Stunden die Produktion des Arnage. Nach der Premiere des Prototypen auf dem Pariser Autosalon 2002 präsentierte Bentley im Jahr darauf das Serienmodell. Bis dahin lagen bereits 3 200 Bestellungen vor. Der mit Allradantrieb ausgestattete Continental GT verkörperte die Aufsehen erregende Synthese aus Eleganz, Luxus und Geschwindigkeit. Unter seiner Haube arbeitete ein kompakter, mit zwei Turboladern versehener Zwölfzylinder-Motor, mit dem das zwei Tonnen schwere Fahrzeug auf der Teststrecke eine Spitzengeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern erreichte. Wie erhofft, erschloss das Coupé der Marke Bentley einen neuen, jüngeren Kundenkreis, den der Stil, die Leistungsmerkmale und die Technologie des Wagens ansprachen. 


Gegenüber dem Vorjahr stieg 2004 der Absatz von Bentley Motors um das Zehnfache auf 7 411 Wagen, davon entfielen 6 715 Fahrzeuge auf den Continental, der Rest auf den neuen Arnage. Einen weiteren Wachstumsschub gab der 2005 eingeführte Continental Flying Spur, der die Designlinie des Coupés fortsetzte und als schnellste Limousine der Welt der Marke alle Ehre machte. Ihm folgten 2006 die Cabriolets beider Baureihen, das seit 2007 in Crewe gefertigte Continental GT Speed Coupé und der 2008 präsentierte Brooklands. Die Erweiterung der Produktpalette trieb 2007 die Verkaufszahlen erstmals über die Marke von 10 000 Fahrzeugen. Jedes davon auf Bestellung und nach individuellen Kundenwünschen Stück für Stück mit hoher Handwerkskunst gefertigt. 

Cockpit des Continental GT
COCKPIT DES CONTINENTAL GT
Continental Flying Spur
CONTINENTAL FLYING SPUR
Produktion in Crewe
PRODUKTION IN CREWE
Bentley Mulsanne
BENTLEY MULSANNE

Die Auslieferungszahlen brachen im Gefolge der Finanzkrise bis 2009 auf 4 616 Fahrzeuge ein. Zum Umschwung trug der 2010 erfolgte Start des Mulsanne bei. Das neue Flaggschiff verbindet auf exemplarische Weise herausragenden Luxus mit überlegener Leistung der ZwölfzylinderMotoren. Auch die Neuauf lage des Continental GT, der durch schärfer gezeichnete Konturen, ein verbessertes Innenraumangebot und zusätzliche Assistenz- und Informationssysteme die Modellreihe sportlich-elegant und luxuriös weiterentwickelt, ermöglichte 2011 den Turnaround. Nach drei Jahren mit Verlusten kehrte Bentley auf die Erfolgsspur zurück. Wurden 2012 noch 8 510 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, stiegen die Auslieferungen 2014 auch dank des Flying Spur mit Achtzylindermotor auf 11 020. Damit baute Bentley bei den Herstellern von Luxusautomobilen seine Spitzenposition weiter aus. Auf der Basis eines gesteigerten Absatzes konnte ein Operatives Ergebnis von 170 Millionen Euro eingefahren werden. Wachstumsimpulse setzten dabei sowohl die neuen V8-Motoren für den Continental GT und GTC als auch die Markteinführung des neuen Continental GT Speed, der mit einer Spitzengeschwindigkeit von 330 Stundenkilometern der schnellste Bentley mit Straßenzulassung aller Zeiten ist.


Unter dem Dach des Volkswagen Konzerns kehrte die Marke Bentley zu ihren Wurzeln zurück. Anders als zu Zeiten ihres Begründers steht das Unternehmen mit rund 3 600 Beschäftigten auf solider finanzieller Grundlage. Volkswagen begleitet diese Entwicklung mit technologischer Unterstützung und erheblichen Investitionen. Dafür hat sich Bentley als Hersteller sportlicher Luxusfahrzeuge einen internationalen Namen gemacht und mit diesem Markenprofil einen wichtigen Platz im Luxussegment des Volkswagen Konzerns besetzt.

Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Am 1. Januar 2022 hat der WLTP-Prüfzyklus den NEFZ-Prüfzyklus vollständig ersetzt, sodass für nach diesem Datum neu typgenehmigte Fahrzeuge keine NEFZ-Werte vorliegen. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter, wie z. B. Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoffverbrauch, den Stromverbrauch, die CO2-Emissionen und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem NEFZ gemessenen. Dadurch können sich seit dem 1. September 2018 bei der Fahrzeugbesteuerung entsprechende Änderungen ergeben. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie unter www.volkswagen.de/wltp. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter www.dat.de/co2 erhältlich ist.